Leere Büros dank steigender Krankenquote?

Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Krankenquote in den letzten 10 Jahren.

Definition: durchschnittliche Kranktage pro Mitarbeiter im Verhältnis zu den verfügbaren Arbeitstagen nach
Urlaub; ohne Langzeitkranke

Die Grafik spricht für sich. Die Krankenquote ist – mit Ausnahme des ersten Corona-Jahres! – jedes Jahr leicht aber kontinuierlich angestiegen. Erst in den Jahren nach der intensiven Corona-Phase sprang die Krankenquote in einem Jahr auf über 6% und
setzte seitdem seinen Anstieg auf derzeit 7% (in 2024) fort.

Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von medizinischen Erklärungen bis zum veränderten Wertesystem der Gen-Z.

  • Bei den medizinischen Erläuterungen reichen die Erklärungsversuche von der gesundheitsschädigenden Corona-Impfung bis hin zu long-Covid-Erkrankungen und geschwächten Immunsystemen. Die „alten Hasen“ vermissen die „alles-was-dich-nicht-umbringt-macht-dich-nur-härter“-Mentalität und führen das erhöhte Krankheitsaufkommen auf ein geschwächtes Immunsystem zurück, das durch „übertriebene Schonung und Vorsicht“ entstanden ist. Mediziner sprechen da eher von Langzeitschäden durch die Corona-Infektion. An beidem ist sicher etwas Wahres dran.
  • Sicher ist aber auch, dass das Bewußtsein über den Umgang mit Krankheit seit Corona massiv gestiegen und sensibilisiert ist, und sowohl Mitarbeiter als auch Arbeitgeber heute eher dazu raten, bei Krankheitssymptomen zuhause zu bleiben, um sich auszukurieren, um nicht den Rest der Belegschaft anzustecken. Ob das dann gleich immer ein offizieller Krankheitstag sein muss, oder eben ein Homeoffice-Arbeitstag mit verminderter Leistung wird unterschiedlich gehandhabt.
  • Fest steht auch, dass die Gen-Z, also die aktuelle „junge“ Generation, ein „Work-Life- Melding“ oder „Work-Life-Blending“ anstrebt (im Gegensatz zu einer „Work-Life- Balance“, die einen Zielkonflikt zwischen Work und Life assoziiert!), was im Zweifelsfall eher zu einem „egoistischem“ Umgang mit dem Aspekt „Unwohlsein“ führt.
  • Ein interessanter Punkt ist auch, dass das Model „Home-Office“ nicht bei jedem Mitarbeiter nur positive Effekte hat, sondern auch etliche Mitarbeiter nicht über eine ideale Arbeitsumgebung zuhause verfügen und die Balance zwischen Familie, häuslichem Arbeiten und die beruflichen Aufgaben mental nicht schaffen und deshalb zuhause in Streßsituationen geraten, die sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirken, bis hin zum Burnout und zum „Abdriften“. Nicht umsonst fahren viele große Unternehmen den Homeofficeanteil mit aller Gewalt wieder zurück.

Was auch immer die wirklichen Gründe sind, eines bleibt unbenommen: die durchschnittliche Krankheitsrate von 15 Tagen pro Mitarbeiter pro Jahr kosten IT- Unternehmen zwischen 10.000 € und 15.000 € pro Mitarbeiter und Jahr, (je nach Stundensatz und Auslastungsgrad), also 100.00 € bis 150.000 € für ein kleines Systemhaus mit 10 Mitarbeitern, also mehr, als es Gewinn macht ! Insofern haben wir es mit einer mehr als relevanten Zahl zu tun.

Stellt sich zum Schluss eigentlich die Frage, ob am die Krankenquote signifikant drücken könnte, wenn man das Geld in „mentale und physische Gesundheit“ der Mitarbeiter stecken würde, statt in Fehltage?! – eine Frage, mit der wir uns in einem unserer nächsten Beiträge beschäftigen werden.

Woher kommen eigentlich die o.g. Daten?

Wir, die ASCON, betreiben seit über 20 Jahren einen Betriebsvergleich (zu neudeutsch „Benchmark“ genannt), an dem sich über 150 IT-Systemhäuser „jeder“ Größe beteiligen. Die Mitgliedsfirmen laden hier monatlich eine große Menge an Daten hoch, aus denen Vergleiche, Trends und Kennzahlen abgeleitet werden. Wir treffen uns mit den beteiligten Firmen zwei Mal im Jahr, um die Zahlen, Vergleiche und Auswertungen gemeinsam zu analysieren und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Die Erkenntnisse und Erfolgsrezepte geben wir Ihnen in diesem Block komprimiert weiter. Wenn Sie sich für die BWA-Kreise näher interessieren, dann finden Sie hier weiter Info´s dazu.

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